VPNs waren über Jahre hinweg die erste Wahl für sicheren Remote-Zugriff auf Unternehmensnetzwerke. Doch die IT-Welt hat sich verändert: Cloud-Dienste, hybride Arbeitsmodelle und immer raffiniertere Cyberbedrohungen stellen klassische Sicherheitskonzepte zunehmend auf die Probe. Die Folge: VPNs reichen oft nicht mehr aus, um moderne Infrastrukturen wirksam abzusichern.
Das heißt nicht, dass VPNs nutzlos geworden sind. In vielen Szenarien leisten sie weiterhin gute Dienste. Aber wer heute zukunftssicher aufgestellt sein möchte, sollte sich mit Zero Trust Network Access (ZTNA) beschäftigen – einem Sicherheitsmodell, das den Zugriff radikal neu denkt.
VPN – bewährt, aber nicht mehr zeitgemäß
Ein VPN (Virtual Private Network) verschlüsselt die Datenverbindung zwischen einem Gerät und dem Unternehmensnetzwerk. Das ermöglicht es Mitarbeitenden, auch von unterwegs oder aus dem Homeoffice auf interne Ressourcen zuzugreifen – ein Modell, das in den letzten Jahren massiv an Bedeutung gewonnen hat.
Typische Vorteile von VPNs:
- Verschlüsselte Verbindungen für sicheren Datenverkehr
- Schnelle Anbindung von Remote-Mitarbeitern
- Vergleichsweise einfacher Einstieg und kostengünstiger Betrieb
Aber VPNs bringen auch Herausforderungen mit sich:
- Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten Nutzer in der Regel weitreichenden Zugriff auf das interne Netzwerk – oft mehr, als eigentlich nötig
- Bei wachsender Nutzerzahl oder komplexer Infrastruktur stoßen VPNs schnell an ihre technischen und administrativen Grenzen
- Die Performance kann unter Last oder bei datenintensiven Anwendungen leiden
ZTNA – Zugriff mit System: „Vertraue niemandem“
Zero Trust Network Access (ZTNA) verfolgt einen grundlegend anderen Ansatz: Es basiert auf der Idee, niemals standardmäßig zu vertrauen – auch nicht innerhalb des eigenen Netzwerks. Jeder Zugriff wird einzeln geprüft, autorisiert und laufend überwacht – unabhängig davon, wo sich ein Nutzer oder ein Gerät befindet.
Dieses Sicherheitsmodell wird unter anderem vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) als zukunftsweisend empfohlen. In seinem Positionspapier zu Zero Trust beschreibt das BSI, wie durch kontinuierliche Verifizierung, minimale Rechtevergabe und eine klare Zugriffstrennung die Sicherheit signifikant erhöht werden kann.
Zentrale Prinzipien von ZTNA:
- Kein automatischer Zugriff – jede Anfrage wird einzeln überprüft
- Nutzer erhalten nur Zugriff auf genau die Ressourcen, die sie tatsächlich benötigen
- Zugriffsverhalten wird laufend überwacht, um Anomalien frühzeitig zu erkennen
Vorteile von ZTNA:
- Höhere Sicherheit durch gezielten und begrenzten Zugriff
- Minimierung der Angriffsfläche durch Vermeidung weitreichender Netzwerkfreigaben
- Bessere Skalierbarkeit für hybride und cloudbasierte Infrastrukturen
- Weniger Administrationsaufwand und bessere Nutzererfahrung
VPN oder ZTNA? Kein Entweder-oder, sondern ein sinnvoller Übergang
ZTNA ist keine radikale Ablösung, sondern eine strategische Weiterentwicklung. Für viele Unternehmen ist es sinnvoll, zunächst hybride Konzepte umzusetzen: VPNs dort einsetzen, wo es organisatorisch oder technisch sinnvoll ist – und ZTNA dort einführen, wo höhere Anforderungen an Sicherheit und Kontrolle bestehen.
ZTNA ist besonders dann stark, wenn…
- Zugriff granular gesteuert werden soll (z. B. für Partner, externe Dienstleister oder BYOD-Konzepte)
- Anwendungen in verschiedenen Clouds liegen
- eine höhere Sichtbarkeit und Steuerung der Zugriffe erforderlich ist
Fazit: Jetzt Weichen stellen – für eine sichere und zukunftsfähige IT
Die IT-Landschaft verändert sich – und mit ihr die Anforderungen an sichere Zugriffe auf Unternehmensressourcen. VPNs werden nicht über Nacht verschwinden, aber sie sind Teil einer älteren Denkweise, die auf festen Grenzen und pauschalem Vertrauen basiert.
ZTNA steht für ein modernes Sicherheitsverständnis, bei dem der Schutz von Daten, Anwendungen und Identitäten im Vordergrund steht – unabhängig davon, wo sich Nutzer oder Systeme befinden.
Unsere Empfehlung:
- Prüfen Sie, wo VPN weiterhin sinnvoll ist – und wo ZTNA die sichere Alternative darstellt
- Entwickeln Sie einen Migrationspfad, der Ihre bestehende Infrastruktur berücksichtigt
- Setzen Sie auf Lösungen, die skalierbar, kontrollierbar und zukunftssicher sind
Lassen Sie uns gemeinsam Ihre IT-Strategie weiterdenken.
Wir analysieren Ihre Umgebung, identifizieren Potenziale und begleiten Sie beim Übergang von VPN zu Zero Trust – Schritt für Schritt und genau nach Ihren Anforderungen.
👉 Jetzt Kontakt aufnehmen und in die Zero-Trust-Zukunft starten: Hier Termin buchen